Die CDU in Pankow plant eine neue Regelung, nach der Spätis ihre Tische und Stühle auf Gehwegen nur noch in Ausnahmefällen und nach vorherigem Antrag aufstellen dürfen. Das Bezirksamt begründet dies mit dem Ziel, Gehwege freizuhalten und „Ordnung“ zu schaffen.
Doch diese Vorgaben treffen direkt die Späti-Kultur in Pankow. Spätis sind heute weit mehr als Verkaufsstellen: Sie sind Treffpunkte für Nachbarinnen und Nachbarn, Orte für Gespräche, Austausch und echte Nachbarschaftspflege. Viele Menschen schätzen die kleinen Sitzplätze vor den Läden, die gerade jungen Menschen und älteren Bewohnerinnen und Bewohnern einen wichtigen sozialen Raum bieten.
Solche alltäglichen Begegnungsorte machen unsere Kieze lebendig. Sie fördern spontane Gespräche, stärken die Vernetzung im Viertel und schaffen Gemeinschaft – Dinge, die man nicht per Verordnung verordnen kann und die durch Bürokratie nicht ersetzt werden. Wenn diese Orte verschwinden, verliert der Bezirk ein Stück sozialen Zusammenhalt.
Ich halte diese Einschränkungen für falsch. Ich setze mich dafür ein, dass die Späti-Kultur in Pankow erhalten bleibt und dass Tische und Stühle vor kleinen Läden weiterhin möglich sind. Wir müssen Lösungen finden, die sowohl Ordnung und Sicherheit auf Gehwegen gewährleisten als auch die soziale Funktion der Spätis schützen.
Denn unsere Kieze leben von Begegnungen – und das darf nicht einer starren Ordnungspolitik zum Opfer fallen.
